Brief mit Siegel
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Wir trauen jedem Brief mit Siegel.
Kein guter Ruf setzt sich aufs Spiel.
Sonst gibt es Schelte oder Prügel
mit einem langen Besenstiel.
Ein Laie wird sehr gern betrogen,
und darauf gibt man Garantie.
Er hat ein schweres Los gezogen,
und machtlos steht er vis-à-vis.
Dem Fachmann schenkt man das Vertrauen.
Kein Wunder, dass er laut frohlockt.
Er wird uns in die Pfanne hauen,
und schamlos wird man abgezockt.
Auf jeder Rechnung, viele Posten.
So mancher leuchtet uns nicht ein.
Er kommt allein auf seine Kosten.
Das wird uns keine Lehre sein.
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