Brief an den Nikolaus
Ein Gedicht von
Sepp Höltschl
Siebter November, Gütersloh‘,
ans Weihnachtspostamt irgendwo,
Betreff: Besuch in unserm Haus
Sehr geehrter Nikolaus!
Bezüglich Ihrer Kurzvisite,
letztes Jahr, in unsrer Mitte,
mit Überreichung Ihrer Gaben,
wir nun eine Bitte haben.
Die Spiegeltür von unserm Schrank,
zahlt die Versich’rung , Gott sei Dank,
doch bei der Sofagarnitur,
da weigert sich die Winterthur.
Es hat wochenlang gerochen,
was Sie aufs Kanapee erbrochen,
und die roten Glühweinflecken,
konnte man einfach nicht verstecken.
Unsere Nachbarin, Frau Glück,
zieht auch die Anzeige zurück,
wenn Sie glaubhaft anerkennen,
sie nicht mehr ‚Blöde Kuh‘ zu nennen.
Nun möchten wir Sie höflichst bitten,
in diesem Jahr den Rentierschlitten,
für uns nicht extra anzuhalten,
und die Gaben zu behalten.
Wir planen extra zu verreisen,
und möchten Sie darauf verweisen,
dass uns’re Wohnung unbewohnt,
und sich ein Besuch nicht lohnt.
Mit vielen Grüßen uns Bedauern,
möchten wir noch untermauern,
dass wir die Klage unterlassen,
wenn Sie uns in Ruhe lassen.
Gez. . . . . .
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