Blut und Tränen
Ein Gedicht von
Kerstin Mayer
Der Mond scheint still auf diesen Ort,
so kalt und dunkel ist die Nacht.
Ganz leise fliegt die Sehnsucht fort,
die Liebe hat viel Leid gebracht.
Nun liegt auf roten Rosen hier,
mein Körper, der zerschunden ist.
Noch immer spür ich tief in mir,
die Qualen, die man nie vergisst.
So sitz ich da mit mir allein,
das Glas so voll, und leer das Herz.
Es schmeckt so süß der rote Wein,
es weint die Seele still vor Schmerz.
Ganz langsam gehn die Lichter aus,
es tanzen Schatten an der Wand.
Ein Schrei erfüllt das ganze Haus,
ich halte Scherben in der Hand.
Ich spür des Fiebers heiße Glut,
spür Dinge, die mir so vertraut.
Still mischt sich Wein mit rotem Blut,
wie Feuer brennt schon meine Haut.
Aus offnen Wunden fließen nun,
die Tränen, die so kalt wie Eis.
Nie mehr werd ich in Frieden ruhn,
das Schicksal fordert seinen Preis.
© Kerstin Mayer 2004
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