Blaue Stunden
Ein Gedicht von
Kerstin Mayer
Winternächte zeigen ihre Kälte vor dem Fenster,
Träume sterben einsam hier im Wind.
Draußen biegt der Sturm die kahlen Äste wie Gespenster,
plötzlich bin ich hilflos wie ein Kind.
Langsam geht die Sonne auf, ich seh die hellen Lichter,
bald darauf erwacht die ganze Stadt.
Überall zu viele fremde Menschen und Gesichter,
müde bin ich und schon fast schachmatt.
Schweigend steh ich hier und schau hinaus durch die Gardinen,
Wolken ziehen still an mir vorbei.
Unten auf der Straße rollen Autos wie Lawinen,
bald schon sind wir beide wieder frei.
Leise geh ich tränenschwer noch mal zu dir hinüber,
du liegst dort im Bett, ich schau dich an.
Jeder Herzschlag sagt mir nun der Kampf ist jetzt vorüber,
sanft zieh ich dich kurz zu mir heran.
Einmal noch halt ich dich fest an deinen warmen Händen,
draußen wird nun schon der Himmel rot.
Drinnen seh ich schwarze Schatten an den weißen Wänden,
langsam kommt die Seele jetzt in Not.
Ganz normal geht nun das Leben für mich einfach weiter,
jetzt vergeht die Zeit so wie im Flug.
Damals waren wir so jung und dennoch viel gescheiter,
heut verlieren wir uns Zug um Zug.
© Kerstin Mayer 2024
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