Blätterwirbel auf Asphalt
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Kühler Wind und kahler Baum,
Blätterwirbel auf Asphalt,
Kinderaugen, Kindertraum,
Tannengrün und Lichterwald.
Dichter Nebel, Reif statt Tau,
kurzer Tag nach langer Nacht,
Nieselregen, trist und grau,
auf den Bergen Winterpracht.
Brach und einsam liegt die Flur.
Nur ein Bächlein murmelt schwach.
Igel halten Winterkur
unterm welken Blätterdach.
Dann folgt ein Tag, den jeder kennt.
Ein Kerzlein brennt. Es ist Advent.
Nun heißt es: hasten, hetzen, laufen.
Und: drängeln, drücken, wühlen, kaufen ...
So wird ohne Gnade
der hochheiligen Nacht
ein "Schein-(h)eiliger"
Prozess gemacht.
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