Birkentraum nach W.Borcherts Laternentraum

Ein Gedicht von Annelie Kelch
Birkentraum (nach Wolfgang Borcherts Laternentraum)

Wenn ich tot bin,
möchte ich immerhin
so eine Birke sein,
und die müsste am
Waldrand stehn und jeden davor warnen,
allein darin umherzuspazieren.

Oder vor einem Haus,
worin alte Leute wohnen
und manche Nacht weinen,
würde ich wachen
neben einer hellen Laterne
und im Abendwind
zum Trost mit meinen
Blättern rauschen.

An einem blauen See möchte
ich neben einer Bank,
auf der Liebespaare flüstern,
vor mich hin träumen
und meine Äste in das
kühle Wasser tauchen.

Oder so eine sein,
auf die ein Kind emporklettert
und sich im Laub versteckt,
damit niemand seine
Tränen entdeckt,
die auf meine sommertrocknen
Blätter fallen.

Ja, ich möchte immerhin,
wenn ich tot bin,
eine Birke sein
und mit den Vögeln
zwitschern, die in meinem
Astwerk ihre Nester baun.

Informationen zum Gedicht: Birkentraum nach W.Borcherts Laternentraum

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24.10.2016
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Annelie Kelch) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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