Besuch vom Tod
Ein Gedicht von
Susi Becker
Soviel Jahrzehnte warst du nicht in unserer Nähe.
Wir fühlten uns irgendwie sicher vor Dir!
Doch plötzlich - von jetzt auf gleich stehst Du in voller Pracht, aus Tränen, Schmerz und Leid vor unserer Tür.
Du hältst den Motor unseres Lebens an, einfach so, weil Du es kannst.
Die Zurückgeblieben fragen sich -
"Wer ist wohl als nächster dran?"
Es trifft jeden, ganz egal -
ob jung oder alt,dünn oder dick, schlecht oder gut.
Gevatter Tod ist unser letzter Besucher.
Wenn er wieder geht, sind wir alle tot!
Was man zurück lässt sind Scherben und Wut.
Gevatter Tod, am Anfang ist die Angst vor dir so groß, sie hält uns Tag und Nacht gefangen.
Sie begleitet uns, lässt uns nicht los.
Dann ist da die Hoffnung -
Sie gibt uns Zuversicht. Durch sie glauben wir daran, wir sterben nicht.
Wir hoffen, daß man wieder gesund werden kann.
Doch das ist eine Lüge, die meisten sterben daran.
Wir wehren uns mit aller Kraft, halten am Glauben fest, aber wir glauben nicht daran, daß der Tod einfach so - unseren Tod bestimmen kann.
Die Tage vergehn, die Nächte sind lang.
Man ist nur noch ein Schatten seiner selbst!
Die Schmerzen groß, die Hoffnung verloren -
Auf einmal wird Dir klar ="Du hast immer nah am Abgrund gestanden, und nicht gemerkt, daß Du schon lange fällst."
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