Bequemlichkeit

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Die Bequemlichkeit

©Hans Hartmut Karg
2018

Alles verändert sich und wird neu,
Überall kann man jetzt alles erfahren:
Mit dem Smartphone wirst Du selber zum Leu,
Kommunizierst weltweit mit Menschenscharen,

Holst Dir die Welt in Dein kleinteiliges Zimmer,
Hast das Gefühl, nicht mehr einsam zu sein,
Umfassend informiert in globalem Glimmer
Und glaubst, Du seist so nicht mehr allein,

Musst nichts bewegen, musst nicht aufstehen,
Daddelst zeitraubend und versonnen herum,
Musst allenfalls zur Toilette noch gehen –
Und niemand nimmt Dir die Weltferne krumm!

Denn permanent wird Dir suggeriert,
Dass Du mit Gott und der Welt verbunden,
Dein eigener Wille stets alles seziert
Und Dein Horizont in unendlichen Runden.

Doch ist's denn nichts als Bequemlichkeit,
Die Dich von persönlichem Begegnen abtrennt?
Wer meint, das wäre soziale Freiheit,
Der sich vielleicht nur in Ritualen verrennt.

*

Informationen zum Gedicht: Bequemlichkeit

105 mal gelesen
30.05.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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