Ausgebrannt {284}
Ein Gedicht von
Jacob Seywald
Ich erwachte aus der Träumerei,
ein Traum der mich verstümmelte.
Meine Freiheit brach erst dann entzwei,
als ich mich um sie kümmerte.
Ich verlernte klar und wohl zu kennen,
wofür die Flammen die ich zünde rennen.
Sie züngeln, um mich auszubrennen,
jene Flammen die mich von mir trennen.
Ein Herz zu brechen, ich bin gewiss, ist kein Verbrechen der Natur.
Doch in Lug und Trug, sich zu versprechen,
führt gradewegs auf falsche Spur.
Mag sein es sei mir unbekannt,
was ich wirklich brauche, was ich will.
Mag sein ich hab zu lang gebrannt,
auf meiner Asche ruh ich still.
Jacob Seywald XIII
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