Augen für Präsente
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Man hastet durch die Innenstadt.
Die stille Zeit geht nun zu Ende.
Man schaut voraus, und jeder hat
die Augen nur noch für Präsente.
Zum Spielball wird das Weihnachtsgeld.
Ein Kaufhaus ist gut vorbereitet.
Es freut sich, wenn der Groschen fällt,
und wenn ein Käufer sich entscheidet.
Man lockt mit Gaben und mit Waren.
Sie sind nicht länger reduziert.
Und alle sind sich jetzt im Klaren,
dass man sehr bald den Kopf verliert.
Es bleibt nicht aus, der Kaufrausch wütet.
Er wird bestimmt nicht mehr vertagt.
Ein Stück, das sonst den Laden hütet,
ist plötzlich wieder sehr gefragt.
Der Rubel rollt, wir rollen mit.
Und unabsehbar ist das Ende.
Und jedes Kaufhaus macht Profit.
Und der Gewinn reibt sich die Hände.
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