Arbeitslosigkeit macht krank

Ein Gedicht von Max Vödisch
Ich habe zu viel Zeit,
wieder eine Absage.
Ich bin zu allem bereit
an diesem grauen Tage.

Ich geh in eine der Kneipen
und hab so einen Durst.
Ich werde bis Abend bleiben
und vergesse meinen Frust.

Die Vorwürfe regen mich auf,
meine Chancen sind gleich Null.
Das Leben geht seinen Lauf
und ich bin wieder einmal voll.

Arbeitslosigkeit macht krank,
früher habe ich nie Alkohol getrunken.
Heute bin ich wieder einmal blank,
die Absage hat mir gestunken.

Freunde lassen mich im Stich,
die Reichen werden immer reicher,
kaum jemand akzeptiert mich,
meine Gesichtsfarbe wird immer bleicher.

Was nützt das ganze Lernen,
Beziehungen kennzeichnen das Leben.
Wieweit werde ich mich entfernen?
Wird es jemals wieder Arbeit geben?

Vieles geht auf Kosten der Schwachen.
Was bringt mir die Gewerkschaft?
Die Sieger können scheinheilig lachen,
ungerecht ist unsere Gesellschaft.

Sozialer Abstieg ist unvermeidbar,
Bewerbungen kosten eine Menge Geld,
offene Stellen sind mehr wie rar.
Warum bin ich alleine auf mich gestellt?

Informationen zum Gedicht: Arbeitslosigkeit macht krank

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10.10.2012
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