Angst

Ein Gedicht von Christine Dreuw
Über Ängste sich grämen, Ängste lähmen. Man hört auf, sich zu bewegen und zu reden. Man fängt an zu zittern, zu weinen und zu leiden. Die Stimme bebt, die Tränen fließen, die Saat der Furcht fängt an zu sprießen, man darf sie ab jetzt auf keinen Fall gießen. Und wenn man es doch tut, drückt sie weg den Trieb der Mut. Und wird das Leben zum Alptraum, ist sie heran gewachsen zu einem Baum, der tief verwurzelt ist in Körper und Geist, welcher schon Narben aufweist und seit langer Zeit in Untiefen umher reist. Irgendwann ist die Angst so groß, dass ausreicht ein Wort bloß, um sie auszulösen und den Geist wieder einsperrt im Reich des Bösen. Doch was kann die Seele erlösen? Den Baum zerstören und nicht mehr auf die innere Stimme der Angst hören? Sie zum Schweigen bringen und somit aus dem inneren Käfig entrinnen und den Mut lassen gewinnen? Doch die Angst ist wandelbar und darin liegt die Gefahr. Sie kann die Gestalt annehmen von Personen, Tieren, die krabbeln auf allen Vieren. Sie kann aussehen wie Orte oder Worte. Doch nicht immer ist Angst schlimm oder bleibt für immer. Man kann sie auch verbannen und geht von dannen.

Informationen zum Gedicht: Angst

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23.02.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Christine Dreuw) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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