An Feiertagen
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Die Welt schläft aus an Feiertagen,
denn sie pflegt später aufzustehn.
Sie kuschelt lang mit Bett und Laken.
Vereinzelt wird man Gassi gehn.
Man lässt sich Zeit, kennt keine Eile.
Der Frühstückstisch wird spät gedeckt.
Man gähnt, zumeist vor Langeweile.
Und nichts, was Interesse weckt.
Den Finger wird man heut nicht krümmen.
Es platzt auch keine Arbeitswut.
Kein Aktenberg ist zu erklimmen.
Es geht uns ausgesprochen gut.
Von Kneipen lässt man sich bekochen,
denn alle Wirte sind auf Draht.
Den Braten hat man dann gerochen,
und schließlich hat man den Salat.
Gedreht wird die Verdauungsrunde,
mit vollem Bauch und ganz spontan.
Doch schon nach einer halben Stunde
beendet man die Umlaufbahn.
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