An der Haltestelle

Ein Gedicht von Roman Herberth
Ich stand an meiner Haltestelle.
Wie immer kam der Bus zu spät.
Von oben eine Dauerwelle,
das war verflixt und zugenäht.

Ich grüßte Herren und auch Damen.
Denn alle sind mir gut bekannt.
Es sind Gesichter, keine Namen.
Man kennt sich halt im 'Morgen'land.

Doch auf der andren Straßenseite,
da lacht mich eine Dame an.
Ich war nervös und weiß wie Kreide.
Sie zog mich völlig in den Bann.

Anscheinend steht sie nicht im Regen.
Ich winkte, doch sie lächelt nur.
Sie machte mich dadurch verlegen.
Doch ich verfolgte ihre Spur.

Der Bus rauscht an. Ich konnte sehen,
an ihrer Hand ein Maschendraht.
Und ich beschloss zu widerstehen,
denn sie ist nur ein Wahlplakat.

Informationen zum Gedicht: An der Haltestelle

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16.06.2014
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