Alle Sinne auf Empfang

Ein Gedicht von Roman Herberth
Alle Sinne auf Empfang
Am Sonntag, wenn die Glocken läuten,
spaziere ich am Fluss entlang.
Ich liebe dieses 'Zeit vergeuden'.
Und alle Sinne auf Empfang.

Fast menschenleer die Wanderwege.
Nur ab und an ein Schnupperhund.
Ich komme keinem ins Gehege.
Man kläfft nicht, denn es fehlt ein Grund.

Es geht vorbei an alten Weiden.
Sie tragen schon ihr Winterkleid.
Sie sind 'weiß Gott' nicht zu beneiden,
an ihnen nagt der Zahn der Zeit.

Die Stadt wird hinter sich gelassen.
Die Wege sind jetzt menschenleer.
Und ein Gedanke lässt sich fassen,
und er kommt unzensiert daher.

Ich werde ihn ad acta legen.
Ich sehe gleich, er ist nichts wert.
Ich möchte ihn nicht länger hegen.
Dann wird zur Wohnung heimgekehrt.

Informationen zum Gedicht: Alle Sinne auf Empfang

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26.05.2014
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