Alaska

Ein Gedicht von Rainer Maria Derstroff
Es beginnt eine neue Zeit.
Wir gehen jetzt nur selten hinaus.
Tage werden schnell zur Ewigkeit.
Wir bleiben daheim, halten wie im Kriege einsam aus.

Gehen wir raus, können wir es wagen?
Wenige trauen sich, vieles verstummt,
Werden wir aus der Kurve getragen?
Sie Schützen Hände, Gesicht, sind vermummt.

Langeweile macht sich jetzt breit.
Träume wie Sand durch unsere Finger rinnen.
Der nächste Urlaub ist noch weit.
Wir tun uns auf Vergangenes besinnen?

Will man sich schon jetzt auf dünnes Eis begeben?
Das Ungewisse lauert überall.
Später im Krankenhaus die nächsten Wochen erleben?
Es kommt leise ohne Schall und Knall.

Farben verschwinden, ist wie ein Fluch.
Kälte, die uns draußen umgibt.
Vieles zugedeckt mit kaltem, weißen Tuch.
Drinnen wird umsomehr geliebt.

Vielles erstarrt, steht still.
Sehnsüchte werden geweckt.
Keiner macht was er will.
Was sich so alles im jetzt Altag versteckt.

Alles verlangsamt, dennoch macht es seinen Lauf.
Im Inneren auskehren bedeutet reinigen und entsorgen.
Räume gründlich - auch mit dir selbst - auf.
Sich von Balast trennen verringert Sorgen.

Zu oft hat man Unwichtigem den Vorzug gegeben.
Hat man sich nur auf Luxus und Freuden beschränkt?
Nicht erkannt, was ist eigentlich Leben?
Ist man mit Wenigem nicht reicher beschenkt?

Diese Zeit ist auch ein Gewinn!
Ich kein Gefangener der Gedankenwelt bin.
Habe nicht an Corona und Covid gedacht.
Sondern einige Winternächte in einer Hütte in Alaska verbracht.

Informationen zum Gedicht: Alaska

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15.04.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Rainer Maria Derstroff) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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