Ändern, nicht Gendern

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Verflucht, verdammt nochmal, zum Henker,
wo sind unsre Dichter und Denker,
Null Bock, kein Interesse, Null Zeit,
versinkt Dichtkunst in Vergessenheit ?

Da wär´s doch schade zu versprühen,
den Intellekt, mit viel Bemühen,
denn um Goethe, Heine und Schiller,
wird’s auch am Büchermarkt stets stiller.

Humorlos nennt man Plattitüden,
die jeden Leser schnell ermüden,
Heinz Erhard und auch Ringelnatz,
die finden heute kaum noch Platz.

Reizen kann nur noch die nackte Frau,
voll mit Silicon im Körperbau,
der Liebe wird vieles geschuldet,
was man als Lyrik so erduldet.

Man schlürft die seelentiefsten Worte,
in sich hinein wie Sacher-Torte,
und stöhnt: „Na ja, so ist das Leben,
dass Meiste geht ja doch daneben.“

Um das alles wieder zu ändern,
hilft schreiben und lesen - nicht gendern,
auch Sacher Torte hätte Einfluss,
würd man sie tauchen - in Rizinus.

© Horst Rehmann

Informationen zum Gedicht: Ändern, nicht Gendern

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11.11.2023
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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