Ach, Freund

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Ach, Freund

Du hast uns fraglos unsere Tage
Versüßt, um mit mir nachzusinnen,
Ob nicht bei weiterer Seelenlage
Die Zukunft ließe sich beginnen.

Täglich verzogen sich Mundwinkel,
Wenn ein Held zum Denkschein führte,
Mancher gottverdammte Pinkel
Sich einfand – und sich doch zierte.

Ach, wir wollten saubere Ufer,
Gestade ohne Zeitgeistmüll,
Nicht immer nur einsame Rufer,
Die zwischen Kamera und Tüll.

Allein, nach Seelenlagen fragen
Brauchte es Mut auch zur Genesung,
Denn mit von Dir gestellten Fragen
Blieb freier Geist die erste Lesung.

Ich bin Dir dankbar für die Tage,
Die Du mich früh begleitest hast,
Damit die Neugier nicht verzage,
Verwirbelt in Tagesunrast.

Denn bei täglichem Abendschmaus
Fanden wir suchend jene Worte,
Welche uns führten hoch hinaus,
Entschleierten so die Retorte.

Ja, so gelang der Freiheitswille
Sich bald zu mehren ohne Zwang,
Nahm leicht hinweg die Rosabrille,
Brachte uns in den Lebensgang.


©Hans Hartmut Karg
2021

*

Informationen zum Gedicht: Ach, Freund

131 mal gelesen
20.08.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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