Ach der arme Mann

Ein Gedicht von Waltraud Dechantsreiter
Ach der ame Mann, hört sich so unbeholfen an.

Mit ihm mein ersten Rendezvous,
ich geb' es gerne zu,
da möchte ich behilflich sein.
Er haust wie ein Eremit, allein.

Nehme meine Kochtöpfe und Staubsauger mit,
denn Liebe geht ja durch den Magen.
Er soll nicht darben und klagen,
zudem hält kochen und putzen fit.

Wach gelegen, nachgedacht,
lang und zweifelnd war die Nacht.
Ist das noch ein Date,
wenn man mit dem halben Haushat losgeht?

Warum soll ich putzen, kochen, ihn verwöhnen,
wollte doch kuscheln und lustvoll stöhnen.
Vergesse mein erstes Rendezvous,
bleibe daheim, hab' meine Ruh'.

Informationen zum Gedicht: Ach der arme Mann

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18.06.2016
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