4o. Hochzeitstag

Ein Gedicht von Inge Wamser
Inga und Ottel wurden älter,
die Knochen ungelenker.
Treppen steigen wurde schwer,
Beide sagten: Ich kann nicht mehr,
eine andere Wohnung muss her.

Es ging sehr schnell, sie zogen um
fühlen sich wieder jung.
Die Wohnung hat statt ne Dusche ein Bad
was jeder von ihnen lieber mag.

Beide hatten eine romantische Idee,
baden wie im Rosensee.
Ottel sammelte Rosenblätter,
um mit Inga zu baden,
wie damals beim Hochzeitsgeflitter.

Jeden Abend hatten sie´s vor,
doch immer störte jemand
zwischen Tür und Tor.

Doch dann kam der Abend
sie hatten Ruh, heizten ein
machten die Fenster zu.
Ottel streute die Rosenblätter in die
Wanne,
dazu Duschgel, das roch nach Tanne.

Voll Erwartung halfen sie sich ins Wasser,
der Schaum stieg hoch wie eine Gicht,
dann die Enttäuschung,
die Rosenblätter sahen sie nicht.

Sie saßen bequem, suchten die Rosen,
vor lauter Lachen konnten sie
nicht mal kosen.
Dann Bedenken bevor sie stiegen aus,
wie bekommen wir die Blätter wieder raus?

Also fischten sie gemeinsam aus dem Schaum,
Blatt für Blatt, war wie ein "Traum".
Ca 8o Rosenblätter häuften sich
auf dem Wannenrand,
danach stiegen sie erschöpft aus der Wanne,
das Wasser war kalt aber roch noch
nach Tanne.

Dieses Erlebnis werden sie so schnell nicht vergessen,
so lange haben sie noch nie in
der Wanne gesessen.
Doch in 1o Tagen haben sie den 41. Hochzeitstag
da nehmen sie wieder ein Rosenbad,
Dann mit ganzen Rosenköpfen
und ohne Schaum,
das wir ein wahrer Traum.

Informationen zum Gedicht: 4o. Hochzeitstag

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15.05.2011
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