Yoga-Abend
Ein Gedicht von
Yogi MoniK
Wir sind die Yogis.
Wir sind die nettesten aller Leute
und treffen uns immer dienstags in unserer Meute.
Der Beginn ist entspannend und in großen Kreisen
werden die Yogis die Arme hochreißen.
Der Erde nah und der Sonne so fern,
wir strecken die Hälse und verbeugen uns gern.
Wir mühen uns kräftig, wir dehnen und strecken,
und wollen alle Geister in uns wecken.
Doch wackeln die Knie, der Kopf wird rot
und der Yogi leidet unter Atemnot,
dann ruft es entspannt und immer heiter
Da geht noch ein bisschen, wir halten weiter.
Der Erde nah und der Sonne so fern,
wir strecken die Hälse und verbeugen uns gern.
Der Sprinter mit dem großen weiten Schritt,
da kommt die Turnhose manchmal nicht mit.
Ein Bein ist ganz hinten, das andere ist vorn.
Das Gesicht zur Sonne und ohne Falten,
so kann es nur ein Yogi halten.
Den Körper gestreckt und nicht abgelegt,
der Yogi aus der Kobra aufsteht
in den Hund nach oben und den Hund nach unten.
Das hat sicher ein Tierfreund erfunden.
Die Beine gestreckt und die Hände am Boden.
So dehnt sich der Rücken und das Blut stürzt hinab.
Doch wenn der Ruf kommt, „Hebt hoch ein Bein!“
- dann fallen wir alle in den Halbmond rein.
Da wackeln die Knie, der Kopf wird rot
und der Yogi leidet unter Atemnot,
dann ruft es entspannt und immer heiter:
Da geht noch ein bisschen, wir halten weiter.
Der Erde nah und der Sonne so fern,
wir strecken die Hälse und verbeugen uns gern.
Der Schütze hilft uns klar zu sehen,
das Ziel zu erkennen und gerade zu gehen.
Ihn gibt es gebeugt, gestreckt und gedreht.
Wir können ihn vorwärts mit gestrecktem Bein
und manchmal darf´s auch der Schütze verkehrt herum sein.
Der Kopf ist ganz tief oder hoch in der Luft,
die Augen weit offen, zur Decke gedreht
und freundlich gelächelt, bis es gar nicht mehr geht.
Das Dehnen und Ziehen vergessen wir nicht.
Die Falten springen uns aus dem Gesicht.
Da wackeln die Knie, der Kopf wird rot
und der Yogi leidet unter Atemnot,
dann ruft es entspannt und immer heiter:
Da geht noch ein bisschen, wir halten weiter.
Der Erde nah und der Sonne so fern,
wir strecken die Hälse und verbeugen uns gern.
Der Held ist ein guter. Er dehnt uns die Seiten
und wird uns den ganzen Abend begleiten.
Hoch mit den Armen ganz gerade am Ohr
und die Hände zusammen, so spannen wir vor.
Dann beugen sich Knie und Arme auch.
Es streckt sich der Rücken und flach ist der Bauch.
Der Rhythmus wird schneller und der Atem fließt.
Selbst Schuld ist der Yogi, wenn er das nicht genießt!
Wir wechseln die Richtung. Die Füße auf dem Mattenrand
und hoch die Fersen, auch das ist bekannt.
Der Po bleibt tief. Die Arme gestreckt.
Der Bauch wird flach und jetzt wird gereckt.
Auf und nieder, hoch und runter,
da werden die müden Mägen munter.
Und ehe der Yogi es gedacht,
wird die Übung mit gestrecktem Bein gemacht.
Der Fuß gekippt, der Po gesenkt,
so wird dieser über den Boden geschwenkt.
Hin und her und her und hin.
Der Muskel formt sich. Es hat einen Sinn.
Doch wackeln die Knie, der Kopf wird rot
und der Yogi leidet unter Atemnot,
dann ruft es entspannt und immer heiter:
Da geht noch ein bisschen, wir halten weiter.
Der Erde nah und der Sonne so fern,
wir strecken die Hälse und verbeugen uns gern.
Haben wir den Stuhl erreicht, das Ziel ist ganz nah.
Die Arme gestreckt, den Po gesenkt, die Knie zusammengepresst.
So stehen wir da. Wir beugen uns nieder.
Wir heben das Haupt und strecken die Glieder.
Den Körper gebeugt mit Spannung im Bauch,
der Druck auf den Armen, der steigert sich auch.
Ein Liegestütz noch oder auch mal zehn,
das kann ganz schön in die Muckis gehen.
Es hopsen die Füße über den Mattenrand,
rechts, Mitte, links, Mitte, rechts, Mitte. Ist denen Ihr Standort nicht bekannt?
Der Körper strafft sich und strengt sich an,
damit er das Gewicht noch halten kann.
Aus dem Stütz presst sich mit letzter Kraft
der Hund nach unten, der hat´s geschafft.
Ein Sprung macht alles ungeschehen,
dann kann der Stuhl über den Tisch aufstehen.
Dann wackeln die Knie, der Kopf wird rot
und der Yogi leidet unter Atemnot.
Es ruft entspannt und immer heiter:
Da geht noch ein bisschen, wir halten weiter.
Der Erde nah und der Sonne so fern,
wir strecken die Hälse und verbeugen uns gern.
Wir waren gut. Die Stunde ist zu Ende.
Wir halten uns gemeinsam die warmen Hände.
Wir sind entspannt und guten Mutes,
denn der Weg ist das Ziel und Hauptsache wir tun es.