Hallo Wolf, ich ahne dich

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Wölfe gab es auch vor Jahren jede Menge,
nur trieb man sie in tödliche Enge.
Dafür gab es dann als Geschenkwahl
über den letzten Isegrim ein Denkmal.
Einzelgänger, ob Rüde oder Fähe,
kamen oft in unsere Nähe.

Schnell sich dann ein Jäger fand,
der ihm tödlich im Wege stand.
Losung, Tritte und Scheuerspuren
verhalfen zu den Ansitz-Touren.
So wurde dem Wolf verwehrt,
dass er sich bei uns vermehrt.

Doch die Demokratie erlaubt,
dass jeder an etwas anderes glaubt.
Und so fanden sich Verehrer,
echte hoffnungsvolle Wolfsvermehrer.
Sie mussten nur auf Ruhe achten,
den Rest die Wölfe selber machten.

Dort wo früher Übungsbomben zielten
und Soldaten über die Kimme schielten,
findet der Krieg jetzt im Saale statt,
damit die Wölfin ihre Ruhe hat.
Wehe, ein Autofahrer verletzt so ein Tier,
dann gilt er fast als Mörder hier.

Der Wolf ist keine Katze im Schlaf.
er ist ein Jäger, meist auf das Schaf.
Der Schäfer hohe Zäune und Gatter baut,
der Wolf sich Sprung und Tunnel traut.
Die ständige Entwicklung der Tierevolution
hilft den Wölfen bei der Anpassung schon.

Der Wolf ist und wird ein Raubtier bleiben,
auch wenn wir lobend über ihn schreiben.
Der fleißige Schäfer hat meist keine Lobby,
er züchtet Schafe oft nur als Hobby.
Und wenn es der Wolf so weiter treibt,
bald kein Schaf mehr übrig bleibt.

Ob bei Sachsen, Bayern oder Sorben,
ist das Schaf sehr bald ausgestorben.
Dank Evolution wird der Wolf begreifen,
gut schmecken notfalls die Autoreifen.
Und gehen dann erste Minister zu Fuß,
ist mit dem Wolf bald wieder Schluss.

31.10.2016 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Hallo Wolf, ich ahne dich

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04.11.2016
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