Elch und Hund

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Ein Elch, der auf der Wanderschaft,
schöpfte äsend neue Kraft.
So kam er auch in unser Dorf
und rieb am Kirschbaum seinen Schorf.
Doch hinter der großen Mauer
stand unser Hund schon auf der Lauer.
Er hörte ihn atzen, schmatzen, gehen,
doch er konnte ihn nicht sehen.
Gern würde er ihn verjagen
indem er beißt in seinen Kragen.
Bei mancher Katze klappt das gut,
auch wenn sie kratzt und spuckt vor Wut.
Und es erfüllte sich sein Hoffen,
durch den Wind blieb eine Türe offen.
Wie einst der geölte Blitz
sprang er durch des Bleches Schlitz.
Der Elch hat leicht den Kopf gehoben,
die Schaufeln in die Luft geschoben.
Der Hund kam wild, sah das Geweih,
da entfuhr ihm doch ein Schrei.
Schwanz einklemmen, rückwärts schleichen,
endlich das rettende Hoftor erreichen.
Bis zum Zwinger schnelle Schritte,
dann verschwand er in der Hütte.
Der Elch jedoch war froh und heiter,
hob die Schaufeln und zog weiter.

05.07.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Elch und Hund

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09.07.2014
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