Die neuen Kleider der Kaiserin

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Die Kaiserin strich vor dem Spiegel übern Bauch,
„Was der Kaiser kann, das kann ich auch“.
Und sie reiste an einen Meeresstrand
wo ihr Gesicht noch unbekannt.
Zu Hause gibt es großen Stress
zwischen dem Kaiser und dem Kongress.

Die Kaiserin will sich neu einkleiden,
der Kongress möchte das vermeiden.
Sie selber lag am Meeresstrand,
täglich nackt und braun gebrannt.
Die Kammerzofen ringsumher
trugen dabei auch nicht mehr.

Den Boten ihre Schönheit blendete
und er auf der Stelle wendete.
Die Kaiserin sprang auf, so nackt
und hat den Boten sich gepackt.
„Sprich Bote, Du Nachrichtenmann,
was hatte heut der Kaiser an.“

„Er war genau wie ihr gekleidet,
doch keiner hat ihn drum beneidet.
Er hat die Wiese doch gesucht,
die er dereinst mit Euch gebucht.
Er hatte sie nicht mehr gefunden,
sie ist nämlich schon schneegebunden.

29.06.2018 © W.R.Guthmann

Informationen zum Gedicht: Die neuen Kleider der Kaiserin

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29.06.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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