Der Liegestuhl

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Ob im Garten, ob an dem Pool,
der Mensch braucht einen Liegestuhl.
So kann man nach dem Essen ruhn
und einfach einmal gar nichts tun.
Die Beine hoch, den Rücken lang,
ganz ruhig liegen, ohne Zwang.

Vorher empfehle ich genau
eine Materialbeschau.
Und man schließe ein in die Sicht
das geplante Gesamtgewicht.
Ich lag still in Morpheus Armen,
arbeitsmüde zum Erbarmen.

Das missfiel unserm Schäferhund,
der ebenfalls wiegt manches Pfund.
Er kam gerast, sprang auf den Schoß
und plötzlich war der Teufel los.
Die Strebe, sonst gut erhalten,
wollte ihre Form gestalten.

Was so dem Menschen Sorgen macht,
nennt sich beim Fahrrad eine Acht.
Das Gestell, nicht übertrieben,
sah nun aus wie eine Sieben.
Doch erst mal brach die Chose ein,
klemmte der Frau das rechte Bein.

Der Hund jaulte mit großem Satz
und kam nie wieder zu dem Platz.
Die Wunden geheilt, Schmutz gewischt,
auf den Schreck ein Bierchen gezischt.
Heute endlich neue Teile kamen,
Frau und Hund Reißaus gleich nahmen.

18.09.2013 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Der Liegestuhl

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18.09.2013
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