Suche nach Perspektiven
Ein Gedicht von
Volker Harmgardt
Nichts tun ?
Gerne später, so keimt
das Unwohlsein in großer Leere,
es zündelt in Gedanken,
vorbei an der emotionalen
Wahrheit bröckelt das Recht
im Stimmenwirrwarr, die Blicke
senken sich, es geschieht für die
Ordnung, im heiligen Land wie hier
und spürbar kälter wird es am
Platz der Obdachlosen, noch kälter
wie zuvor, wo die Bedeutung nichts
mehr zählt, wo vergilbte Gardinen
aus alten Häusern hängen, verzweifelt
nach einem Wink, einer Losung, einem
Befehl gelauscht wird, ja, das immer,
denn nach einer Dürre kommt noch
etwas aufmunterndes, halb echt, halb
geflüstert an schwarzen Fassaden vorbei,
wo alles gerankt und gekettet wird, so
das Licht leuchtet.