Es ist kein Wunder
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Der Weihnachtsmann, es ist kein Wunder,
der taucht für ein paar Tage unter.
Denn dieser Trubel, diese Hast,
ist etwas, was ihm gar nicht passt.
Es ist zu laut, zu ungemütlich.
Er liebt es lieber: Still und friedlich.
Und daher hat er Dorf und Stadt
für eine Weile gründlich satt.
Er nimmt die Plätzchen aus der Truhe,
schnürt seinen Rucksack und die Schuhe,
sagt weder "Servus" noch "Ade".
Und sucht die Einsamkeit im Schnee.
Dann steht er mitten auf der Piste
und fragt: Was ich jetzt gerne wüsste,
wo ist ein Ort für meinen Plan?
Man meint, hier sei die Autobahn!
Erneut hat er die Flucht ergriffen.
Er folgt den Sternen und den Schiffen.
Damit er voll und ganz vergisst,
vergnügt er sich für Wochenfrist
auf einer Osterinsel als Tourist.