Selbst der Tod weint, wenn die Liebe erwacht
Ein Gedicht von
Robert Späth
Selbst der Tod hält inne,
wenn deine Augen die Dunkelheit durchbrechen,
wenn dein Lachen wie ein Vogel aufsteigt
und die Nacht in goldene Scherben zerspringt.
Ich sehe es – der Tod weicht zurück,
bezwungen von dem Glanz deiner Nähe,
er, der alles nimmt, steht sprachlos da,
wo dein Herz, strahlend, den Schatten trotzt.
Denn Liebe, so sanft und zart, ist doch stärker
als das finstere Tal, das sie zu durchschreiten zwingt,
und in jedem Kuss, den wir teilen, spiegelt sich
ein Licht, das selbst den Tod betäubt.
Weißt du, meine Geliebte,
dass wir Unsterbliche sind, wenn wir lieben?
Dass jeder Herzschlag von uns, jede Berührung
einen Schmerz in der Ewigkeit hinterlässt?
So weint der Tod, still, im verborgenen Winkel,
wenn er sieht, wie du lächelst, wie du lebst,
denn selbst er kann nicht löschen,
was unsere Liebe in die Welt gebrachit.