Sein Schmerz
Ein Gedicht von
Robert Späth
Mein Schmerz ist ein stummes Tier, das sich windet,
das auf meinem Herzen liegt, schwer wie Stein,
ein Schatten, der mit den Nächten wächst
und mich frisst mit seinen schwarzen Zähnen.
Ich suche dich in jedem Winkel der Dunkelheit,
in jedem gefallenen Blatt, das den Boden küsst,
doch die Welt bleibt leer, ein gestrandeter Strand,
den die Flut für immer verlassen hat.
Wie kann ich atmen, wenn dein Atem nicht mehr lebt?
Wie kann ich sehen, wenn mein Licht erloschen ist?
Meine Hände sind leer, wie die Zweige im Winter,
verzweifelt, nach einem Sommer zu greifen, der nicht mehr kommt.
Du warst das Blut in meinen Adern,
die zarte Wurzel meines Herzens,
und nun verrottet die Stille in mir,
als hättest du alles Licht genommen, das ich war.
Ich höre dein Lachen noch immer,
wie ein fernes Echo, das mich verspottet,
und ich frage die Sterne, die schweigen,
wie man Liebe begräbt, die niemals stirbt.
Mein Schmerz ist ein stiller Schrei,
ein Flüstern, welches niemand hören kann,
und ich bin verloren, ein Wrack auf einem Meeresboden,
das nur Tränen kennt, die ewiglich fließen