Korriges Leben
Ein Gedicht von
Robert Späth
Ein knorrig Zaun am Wegrand alt,
umwuchert von Gestrüpp so wild wie Wald.
Steht seit ewigen Jahren hier,
ans Herz gewachsen ist er mir.
Nicht mehr alle Latten hat er am Zaun,
wirkt so verwittert, ist dunkelbraun.
Viele Risse rauer Spreizen zieren ihn heute,
machen ihn liebenswert für alle Leute.
Könnte ihn alle Tage betrachten,
ob seines Erhaltes überwachen.
Bin verliebt in seine schrullige Art,
würde auf mich nehmen zu ihm jede Fahrt.
Bist ein alter Zaun aus vergangenen Zeiten,
möchtest Liebe in jedem Menschen verbreiten.
Schön bist du anzusehen,
möchte dich mit nach Hause nehmen.
Doch dann wäre er nicht mehr der alte,
es bliebe nur eine Leere, eine kalte.
Robert Späth