Im Saal der leeren Worte
Ein Gedicht von
Robert Späth
Im Saal der Macht, wo leere Worte schwingen,
versprechen sie das Heil, das nie wird sich vollbringen.
Verpackt in Phrasen, wohlbedacht, so hohl,
verheißt die Lüge stets ein bess'res Morgen-Soll.
Die Macher tragen Masken aus Geschwätz und Trug,
im Schatten schmieden sie den eig'nen, dunklen Fug.
Das Volk, es hungert, doch die Mächtigen sind satt,
sie weben weiter ihr verräterisch Gewand aus leerem Blatt.
Von Reden schal, von Taten nicht zu sehn,
entlarvt sich Politik als Spiel das alle gehn.
Versprochen wird Gerechtigkeit, doch bleibt es kalt,
der Zynismus, der regiert, ist allzu alt.
Die Stimmen, die da warnen, werden rasch erstickt,
in Hinterzimmern wird der Pakt der Macht gestrickt.
Ein Kreislauf ohne Ende, stets dasselbe Spiel,
der Bürger, er bleibt taub im lauten Machtgewühl.
Im Schein der Scheinheiligkeit, da blüht der Sumpf,
die Wahrheit, sie erstickt im faulen, trüben Dunst.
Doch eines Tages wird der Täuschung Schild zerbrechen,
die Hoffnung leise flüstern:Zeit, die Ketten zu durchbrechen.