Bomben fallen täglich

Ein Gedicht von Peter Szneckneck
Bomben fallen täglich
erreichen nicht mein Blickfeld
Was ich nicht sehe das gibt es nicht
die Weitsicht ist ausgestellt

Flachbild ist Religion
der Schmerz allgegenwärtig
Ich versuche Worte zu stapeln
doch ich werd und werd nicht fertig

Innere Kleinkriege
für den Rahmen meines Scheins
Handeln hat doch Folgen
freies Denken erstickt im Keim

Es ändert doch nichts
sage ich und fress diesen Dreck
Lebensmittel für zwei Klassen
wir sind Mastvieh für den Zweck

Wir leben nicht mehr
haben aufgehört zu lieben
Und wenn es doch geschah
ist nur der Schmerz im Gedächtnis geblieben

Die Zeit tanzt mit ihrem Tanz
Krater in mein Face
Will nicht hören was sie sagen will
und scheiß auf `back in the days`

Des Lebens müde
ist nur der, der wirklich gelebt hat
Einen Augenblick nicht an sich gedacht
und dadurch Wärme entfacht

Schlafes Bruder
deckt mich zu auf dieser Reise
Ficken für scheiß Anerkennung
verkauft ich mir selbst als lockere Lebensweise

Selbstbetrug
Profilgier für Oberfläche
Das Eis ist verdammt dünn
und dieser Text will dass ich durch breche

Aufstieg vor dem Fall
vertrau keinem Flaschengeist
Mein Auslöser war Erkenntnis
das Fundament leider nur Glatteis

Ich kann Nichtwissen akzeptieren
brauche die Religion nicht
Wo Verdummung ganz groß drauf steht
stehlen Wolken mein Tageslicht





SzignM 2001

Informationen zum Gedicht: Bomben fallen täglich

11 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
12.12.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Peter Szneckneck) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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