Wilde Sehnsucht

Ein Gedicht von Lars Abel
Nichts kann die wilde Sehnsucht schmälern,
es geißelt mich dein Abschiedsgruß,
kein Licht erhellt in Jammertälern
den trauerschweren Tränenfluss

Was soll mir auch dein Brief bedeuten,
der Fetzen, der mich wanken hieß,
die Worte, die den Sturm nicht scheuten,
der mich vom hohen Rosse stieß

Du schwebtest schon durch meine Träume,
als Liebe nur ein Wort mir war,
dein Anblick mir in dunkle Räume
ein sattes Bündel Licht gebar

Dein Herz im Diesseits zu erlangen
fiel mir des nachts im Schlaf nicht ein,
gebührlich muss ich nunmehr bangen,
nichts wäscht mein Herz von Kummer rein

Ein Sonnenstrahl fährt aus den Wolken
gemahnt durch edlen Glanz an Dich
mein Auge wird im Rausch gemolken,
ein jeder Herzschlag wird zum Stich

Die Marter deiner letzten Zeilen
peitscht mich bis an den nahen Wald,
wohin von Schmerz Gebeugte eilen,
die Pein zu lindern durch Gewalt

Dich trieben ihre bösen Blicke
aus meiner Welt, der Klippe zu,
nun baumelst du von rauem Stricke,
fandst erst im Tod ersehnte Ruh´

Es endet mit dir ihre Hetze,
der Hexerei man dich verkannt,
im Geist ich stumpf die Messer wetze,
die Wut benebelt den Verstand

(C) Lars Abel​

Informationen zum Gedicht: Wilde Sehnsucht

794 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
31.05.2016
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
Anzeige