In den Weiten endloser Wüste

Ein Gedicht von Lars Abel
Mein Freund, in solch' Zeiten
schier endloser Wüste,
verwehrt sich mein Sehnen
dem grausigen Licht

Mein Freund, in mir streiten
so viele Gelüste,
zum Mund fließen Tränen,
nur tränken sie nicht

Mein Freund, ich bin Eisen,
du willst mich zerbrechen?
Es will dir so scheinen,
der Schein mich nicht schert..

Doch urplötzlich beißen
mich menschlichste Schwächen,
und so wird das Scheinen
verbindlicher Wert

Mein Freund, wüste Schergen,
des nachts mich verhöhnen,
wer dies überdauert,
verliert den Verstand

Was bergen - verbergen -
die wandernden Dünen?
wenn da nur nichts lauert -
zwielichtig' Gewand..

Und eins soll ich werden,
mit dir, ich zerfalle,
im Sturm nehmen Körner
mein störrisches Sein

Und eins will es werden,
nicht Gift und nicht Galle,
nicht Korn oder Körner,
- die Wüste tritt ein..-

(C) Lars Abel

Informationen zum Gedicht: In den Weiten endloser Wüste

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08.07.2023
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