Zwei Gesichter
Ein Gedicht von
Klaus Lutz
Heute war er im Fernsehen: „Der Mann
mit den zwei Gesichtern!“ Er hat von
Liebe erzählt. Kinder geküsst. Menschen
umarmt. Und alle zum Lächeln gebracht.
Kluges und intelligentes gesagt. Und
die Menschen begeistert. Aber dann hat
er sein anderes Gesicht gezeigt. Und es
waren verbrannte Landschaften zu sehen.
Und zerstörte Städte. Massen von toden
Menschen. Von verkrüppelten Menschen.
Von zerstörten Menschen. Ohne Sprache.
Ohne Gedanken. Ohne Leben. Der Mensch
mit den zwei Gesichtern. Er hat zuerst
die Liebe gezeigt. Den er weiß es:
"Ohne die Liebe ist alles verloren!"
Und nun sage ich Dir: "Schau genau in den
Spiegel!" Und Du entdeckst den Mensch
mit den zwei Gesichtern. Den Mensch, der
seine Familie liebt. Den Mensch, der sich
um seine Freunde kümmert. Den Mensch, den
die Welt interessiert. Den Mensch, der
etwas wissen will. Der die Kunst liebt.
Und das Leben. Aber auch den Mensch der
voller Gier ist. Der Geld will. Der Macht
will. Der Herrscher sein will. Der die Welt
erobern will. Und dann erinnere Dich an
das andere Gesicht. An das Gesicht das
nur liebt. An die Liebe die alles ist.
Und das der Mensch nur mit dieser Liebe
überlebt.
Ich denke ich lebe richtig. Ich kenne
mein zweites Gesicht. Und ich weiß was es
ist. Aber ich lese viel. Rede mit anderen
Menschen. Und denke viel nach. Und sehe
mir das Leben genau an. Das was die Welt
ist. Mit aller Natur. Mit allen Farben.
Mit Wäldern und Wiesen. Mit Bergen und
Seen. Mit Stränden und Sonnenaufgängen!
Und wie Menschen sich auch lieben. Und
gutes wollen. Wie sie Feste feiern. Und
sich verstehen können. Und dabei wird mein
zweites Gesicht immer kleiner. Denn es
wird mir klar und klarer: „Das der Mensch
nur mit Liebe überlebt!“
(C)Klaus Lutz