Der Sklave
Ein Gedicht von
Klaus Lutz
Ich will Euch die Wahrheit sagen! Ich bin kein Mensch.
Ich bin der Sklave eines Zauberers. Eine Socke in
Wahrheit. Ich war auch schon eine Krawatte. So, wie
ein Schuh. Wie der Meister es wünscht. Im Augenblick,
bin ich wieder ein Mensch. Der Zauber der Welt!
Der Zauberer übt aber für einen Riesen. Einen Riesen
des Geistes Einen Riesen der Kraft. Einen Riesen der
Kunst. Einen Riesen der Wahrheit. Es gibt Zeiten, da
ist er seinem Ziel nahe. Zeiten, wo der Riese lebt.
Tage, wo jedes Wort hilft. Wo ich der Erleuchtete bin!
Zeiten wo dem Zauberer etwas gelingt. Wo ich durch die
Straßen gehe. Und es mit einem Blick weiß: "Wie viel
Steine verbaut wurden! Wo der Schmuck, der Leute,
versteckt ist! Wie viele Tassen es, in einem Haus, gibt!
Und, wie sehr die Leute einen Gast mögen!
An miesen Tagen macht der Zauberer alles falsch. Ich
liege dann nur im Bett. Denke über Menschen und Löffel
nach. Über Schuhe und Kunst. Über Krawatten und den
Mond. Trinke dabei einen Tee. Denke an Pralinen. Bleibe
aber ohne Idee! Und, komme zu keinem Ergebnis!
An guten Tagen des Zauberers bin ich spitze. Rede mit
Denkern über Frauen. Spreche mit Lehrern über Zahlen.
Denke mit Biologen über Tomaten nach. Löse einfach
jedes Rätsel. Treffe dabei stets den Punkt. Habe auf
jede Frage eine Antwort. Und bin die Sensation!
Heute war der Zauberer schlicht genial! Ich habe Tee
getrunken. Ich war im Supermarkt. War auf dem Balkon.
Und jedes Wort hatte Flügel. Und jeder Gedanke war ein
Sänger. Und jeder Blick war eine Sieg. Die Welt eines
Riesen. Wenn die Worte wieder spielen!
Ich mag den Zauberer in meinem Leben. Er sagt mir:
"Sei mehr als eine Socke! Sei mehr als eine Krawatte!
Sei mehr als ein Schuh!" Sei der Träumer mit Flügeln.
Der Mensch mit dem Zauber. Mit guten Tagen. Netten
Zeiten. Und, der so alles auf der Welt übersteht!
(C)Klaus Lutz
Ps. Am 4.12.2021 um 19:48 Uhr
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