Wie eine Marionette
Ein Gedicht von
Kerstin Mayer
Von Tränen ist der Blick verhüllt,
das Herz ist wieder viel zu schwer.
Das Loch, das meine Seele füllt,
macht innerlich mich kalt und leer.
Ich seh die Schatten an der Wand,
hör tausend Stimmen tief in mir.
Als hätt’ mich jemand in der Hand,
fühl ich mich völlig hilflos hier.
Ich lauf im Kreis, ganz ohne Ziel,
so fremd ist, was mein Herz verspürt.
Bin wie die Puppe, die im Spiel
an dünnen Fäden wird geführt.
Ich schau mir wie von außen zu,
hab keinen eignen Willen mehr.
Als ob ich nichts mehr selber tu,
bin ich ganz ohne Gegenwehr.
Doch alles scheint in meiner Welt
nur aus dem Garn der Angst zu sein.
Die Fäden, die ein “Andrer“ hält,
spinn ich in Wirklichkeit allein.
© Kerstin Mayer 2006