Schatten auf der Seele
Ein Gedicht von
Kerstin Mayer
Und wieder geht ein Tag vorbei,
jetzt ist es nachts, schon nach halb drei,
ich bin hier ganz alleine.
Zu groß ist all der Schmerz in mir,
ich spür, wie ich mich selbst verlier,
spür Tränen, die ich weine.
Ich sitz hier in der Dunkelheit,
und bis zum Morgen ist es weit,
so endlos lange Stunden.
Kein Licht, das meine Nacht erhellt,
kein Stern, der heut vom Himmel fällt,
die Seele voller Wunden.
Ich schau mal wieder tief ins Glas,
seh Dinge, die ich längst vergaß,
mir ist nicht wohl zumute.
Ich kann nicht mehr ich selber sein,
ertränk den Schmerz in rotem Wein,
fühl wie ich still verblute.
Ich seh die Schatten an der Wand,
verlier ganz langsam den Verstand,
spür wie ich mich selbst quäle.
Kein Mensch, der seine Hand mir reicht,
kein Lächeln, das mein Herz erweicht,
ganz langsam stirbt die Seele.
© Kerstin Mayer 2007