Blutendes Herz
Ein Gedicht von
Kerstin Mayer
Ich seh die Sonne untergehn,
die Welt wird langsam still.
Ich warte bis der Abend kommt,
dann fühl ich, was ich will.
Ich schließe meine Augen zu,
und öffne weit das Herz.
Ich hör wie das Piano spielt,
es spielt voll Leid und Schmerz.
Es bringt mir die Erinnerung,
an längst vergangne Zeit.
Es spielt für mich die ganze Nacht,
weckt so viel Traurigkeit.
Ich zünde eine Kerze an,
und hol die Flasche Wein.
Ich geh im Zimmer auf und ab,
ich fühl mich so allein.
Das Glück ging zu weit fort von mir,
es kommt nicht mehr zurück.
Ich warte nun schon viel zu lang,
zerstör mich Stück für Stück.
Mein Herz ertrinkt in rotem Wein,
die ganze Welt zerbricht.
Ich spüre wie die Seele stirbt,
fühl Tränen im Gesicht.
Ich lass das Glas zu Boden fallen,
verlier den letzten Mut.
Ich halt die Scherben in der Hand,
ganz langsam fließt das Blut.
Ich fühle so viel Angst in mir,
ich weine still und leis.
Ich fange all die Tränen auf,
sie frieren gleich zu Eis.
Ich spür die Wunden tief im Herz,
hör wie die Seele schreit.
Ich seh die Schatten an der Wand,
fühl so viel Einsamkeit.
Ich leg mich auf den Boden hin,
mir bricht das Herz entzwei.
Noch hör ich den Pianoklang,
bald ist die Nacht vorbei.
© Kerstin Mayer 2003