Altersmilde

Ein Gedicht von Kerstin Mayer
Ein schöner Herbst, ein milder Tag,
ich spür, wie ich das Leben mag.
Der Himmel lacht, die Sonne scheint,
kein Grund, dass heut die Seele weint.

Ich lehn mich einmal kurz zurück,
und fühl ganz tief in mir das Glück.
Ich schließe meine Augen zu,
und spüre eine sanfte Ruh.

Ich schau mir still mein Leben an,
die Jahre gingen schnell voran.
Man merkt nicht wie die Zeit vergeht,
für Vieles ist es nun zu spät.

Ich blick zurück auf Freud und Leid,
auf Liebe, Lachen, Hass und Streit.
So viel geschah, ich glaub es kaum,
das alles scheint so wie ein Traum.

Das Leben war stets Arbeit nur,
ich ging oft meinen Weg ganz stur.
Ein Schicksal, das das Leben schrieb,
wo keine Zeit zum Denken blieb.

Jetzt hab ich endlich einmal Zeit,
ich bin für Neues nun bereit.
Ganz langsam wird mir selber klar,
dass oft das Falsche wichtig war.

Nun bin ich alt, der Stress vorbei,
jetzt ist mir Vieles einerlei.
Und wo es heut so mild ist hier,
da spür ich Milde auch in mir.


© Kerstin Mayer 2021

Informationen zum Gedicht: Altersmilde

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05.11.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Kerstin Mayer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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