Fred

Ein Gedicht von Jörg Stahlschmidt
Von Übermut getrieben, der kleine Halm zum Licht.
Er ahnt nicht die Gefahren und sprießt mit Zuversicht.
„Hallo, ihr vielen Freunde. Da bin ich, Fred genannt.
Auch ich wuchs in der Erde, begrüne nun das Land.“

„Willkommen, Fred, im Kreise,
doch streck dich mit Bedacht!
Du musst dich biegen, winden und jeden Kampf bestehen.
Der Sturm will dich verbiegen, die Sonne dich verbrennen und Riesen auf dir gehen.“

Oh je, ein Lachen schallt von Ferne!
Es droht Gefahr sogleich.
Die Flucht ist Fred nicht möglich,
steckt fest im Erdenreich.

„Ach, hätt ich Arme, Beine,
ich wär unendlich reich
und könnte ich dann noch sprechen,
wird „Vorsicht!“ rufen gleich.“

Der Fred am Zittern, schweißbedeckt,
ringsum die Riesen toben.
Er sieht den Fuß schon über sich,
zum nächsten Schritt erhoben.

Doch hüpft ein Riese auch mal gern;
grad noch an Fred vorbei.
Den Nächsten trifft`s bedauerlich
und Fred bleibt diesmal heil.

Informationen zum Gedicht: Fred

117 mal gelesen
(2 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
19.05.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jörg Stahlschmidt) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige