Babelsberg

Ein Gedicht von Jörg Stahlschmidt
Hörst du nicht das leise Wimmern,
wenn ein Blatt vom Sturm entführt,
weit so weit von seinem Baum,
es den Boden sanft berührt.

Siehst du nicht die Blume weint,
die vom Durst gequält sich neigt.
Alle Säfte längst entronnen,
wenn der Herbst den Samen streut.

Nahe Nacht, so kalt und still.
Ein Schatten springt, doch eilt sich nicht.
Im Fenster spiegelt Kerzenflimmer,
das salzige Rinnsal im Gesicht.

Schritt für Schritt, ein Laut, ein Tasten.
Lauthals jagt ein Zug vorbei.
Für Sekunden Blicke rasten,
nach Sekunden einerlei.

Einsam in Babelsberg.

Informationen zum Gedicht: Babelsberg

453 mal gelesen
(2 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
30.01.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jörg Stahlschmidt) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige