Vertraue mir《138》
Ein Gedicht von
Jacob Seywald
Wo immer es auch geht,
wo mich kein Wind mehr verweht,
wo immer du auch bist,
auch wenn keine Liebe ist:
Möchte ich wahrhaftig standhaft stehen, sehen, was Hoffnung mir so bringen mag.
Wo auch immer Herzen schlagen,
ob an wenigen oder vielen Tagen.
Wo auch immer eine Laune lebt,
die nach Geborgenheit dann strebt:
Möchte ich wahrhaftig standhaft stehen und sehen, was Hoffnung mir so bringen mag.
Wenn auch immer wieder nicht
und es ausgeht, das kleine Licht.
Wenn sogar du mir sagen willst,
"Ich bin nicht was du willst":
Dann möchte ich wahrhaftig standhaft stehen und endlich sehen, was Hoffnung mir so bringen mag.
Obgleich ein Hoffnungsschimmer,
allein in meinem Zimmer,
oder um das Scheitern zu wissen,
tief versteckt, in meinem Gewissen:
So lass mich abermals wahrhaftig standhaft stehen und sehen, was gehen mag, wenn Hoffnung zuletzt vergeht.
Jacob Seywald XIII