Verloren versunken《197》
Ein Gedicht von
Jacob Seywald
Wie Rosenblätter türmen sich kriechend Wellen auf den Strand eines verlorengeglaubten Schicksals.
Stärkste Lüste flüstern lauthals,
aus straffer Brust erstarken sie.
Die Hitze steht und allzu oftmals,
versagt mir jedes wache Glied.
Der Sand in seiner vollen Härte,
gebleicht von eines Sternes Stärke,
ergibt sich mir in rausten Mengen,
entsagt sich der Endlosigkeit des Wassers.
Gleich einem stillen Lebensretter
verscheucht der Wind dir jede Skepsis,
rückt aus, aus den Fernen
des einzig wahren Horizonts.
Gleißend Licht ertrinkt in Feuer,
von weis zu rot so ungeheuer.
Die Sonne rutscht mir durch mein Auge,
versinkt in einem Meer voll Glaube.
Jacob Seywald XIII