Mein ewiger Müßiggang (N.76)
Ein Gedicht von
Jacob Seywald
Ich suche nach einem Schatz,
in ihm ist Gold als solches nicht viel.
Ich suche ihn an einem Platz,
der immer tiefer liegt als jedes Fossil,
immer tiefer als ich jemals fiel.
Denn nichts könnte je tiefer fallen,
als ich in mein Ich.
Nichts würde mir mehr gefallen,
als ständig zu fallen, nie aufzuprallen.
Die größte Erkenntnis erfährst du in dir,
sie ist größer als jede Hoffnung,
größer als alles hier.
Danach zu tauchen, danach zu stürzen,
ist die heiligste Heldentat.
Dieser Pfad, er ist so klar,
klarer als jedes Wasser,
Licht kommt, Erhellung naht.
Du könntest nirgends hinreisen,
wo mehr auf dich wartet.
Ich lasse mich zu nichts mehr hinreißen,
als zu mir selbst.
Es mag sich nicht geschickt reimen,
auch nicht all zu verständlich klingen,
vielleicht nicht mal flüssig lesen.
Egal, es liegt in eurem Wissen
und nicht zuletzt, in euerm Wesen.
Müßiggang:
Im Nichtstun das Allermeiste zu finden.
Im Ausharren so lange zu verharren,
bis Sie kommt, die größte der Schönheit.
Muse.
Jacob Seywald XIII