Manch ein Mensch... {251}
Ein Gedicht von
Jacob Seywald
Manch ein Mensch, der scheint daneben,
trägt Sorgen, die weder Stock noch Stein bewegen.
Manch ein Mensch, der will nur sprechen,
sich hören, scheut nicht zu unterbrechen.
Manch ein Mensch, der will verletzen,
am besten, sowohl sich als auch sein Umfeld hetzen.
Manch ein Mensch, der unterschätzt,
wie manifest, das Kleinste großes in Bewegung setzt.
Manch ein Mensch, der brauch Verführung,
von schier allem was da geht Berührung.
Manch ein Mensch, dem sei suspekt,
was manch ein Mensch für sich entdeckt.
Die Menschen wollen meist das Gleiche,
doch waren sie noch nie dieselben.
Der eine will doch nur bezwecken,
sich vor dem Scheitern zu verstecken.
Der andre sich im Jetzt entfalten,
anstatt sich nur zurückzuhalten.
Ein jener weiß was soll subtil,
ein dieser schlichtweg viel zu viel.
All dies und jenes kann man sein,
gar manch ein Mal, da dringt man ein,
in Muster, frei wie's freiste Kind
und hasstet rastlos durch den Wind.
Jacob Seywald XIII