Keine Droge bringt mir dich zurück《165》
Ein Gedicht von
Jacob Seywald
Es ist so furchtbar früh am Morgen
und nüchtern wie geborgen,
warte ich auf erste Sonnenstrahlen,
kann es fast schon kaum erwarten.
Früchte reifen, Früchte fallen,
so ist es doch mit allem.
Doch irgendwie zu meinem Glück,
bringt mir keine Droge dich zurück.
Es steht die Sonne am Zenit
und selbst wenn Freude mich umgibt,
so bin ich leer, im Grunde verbraucht,
wenn mein aller liebster Schädel raucht.
Menschen weinen, Menschen lachen,
so geht es uns mit vielen Sachen.
Jedoch zu meinem unverhofften Glück,
bringt mir keine Droge dich zurück.
Der Tag wird kälter, das Licht schon rar,
der Feierabend naht, wie wunderbar.
Ich bin zuhause, in Ruhe allein,
was könnte denn noch schöner sein?
Gedanken säuseln, Erinnerung schreit,
das passiert halt mit der Zeit.
Doch wenn ich wieder trunken fliege,
vor lauter Glück die Sicht verliere,
dann abermals zu meinem Glück,
denn keine Droge bringt mir dich zurück.
Jacob Seywald XIII