Frag den Pilz《179》
Ein Gedicht von
Jacob Seywald
Du weißt nicht was du willst,
warum du stampfst, warum du drillst?
Als sei den Leben unbewohnt,
als wenn sich jeder Tag nicht lohnt?
Der Pilz der weiß nicht wer er ist,
kennt nichts, das seine Seele frisst.
Kennt nur das um ihn,
nicht das in ihm.
kennt nur die Liebe,
keine Triebe.
Wenn jeder Schritt in's Ungewisse,
verbunden ist mit Regenfall
und das kleine Eine ganz gewiss,
nichts mehr ist als ein Wutanfall.
Dann wüsst ein Pilz nicht wer er ist,
wüsst um nichts, das seine Seele frisst.
Kennt nur das um ihn,
nicht das in ihm.
Kennt nur die Liebe,
keine Triebe.
Woher weiß man wann man handeln muss
und woher weiß man wann auch nicht?
Wie soll man einen Klang vernehmen,
bei nur Ach und Krach und ich?
Doch der Pilz kennt keine Spur von Scham,
liegt zu keiner Seele Füßen lahm,
scheut weder Hölle noch den Himmel,
ruhig, zwischen all dem Gewimmel.
Weil er stets nur an das Außen denkt
und nichts von Innen in ihm brennt.
Und wenn er nur aus Liebe rennt,
dann weiß er das er Freude schenkt.
Jacob Seywald XIII