Flügel fallen {259}
Ein Gedicht von
Jacob Seywald
Was früher mir die Jahre nahm,
könnte heut nicht lauter in mir hallen.
All die Schmerzen, all der Wahn,
zerbricht wie Glas, wenn Flügel fallen.
Keine Seele entgeht meinem Auge,
nichts bleibt fern und unfassbar.
Einmal da, geht’s rasch, ich staune,
denn die Flügel fallen, absehbar.
Was damals war, war psychotrop,
in nichts der Wahrheit unterstellt.
So hoch fuhr schnell was abwärts sog,
nicht der kleinste Flügel der mich hält.
Ich danke dir, von Herzen gerne,
mit dir ging fort, der Rest an Fragen,
Fragen, gleich des Himmels Sterne,
doch nach jenen wird kein Flügel ragen.
Jacob Seywald XIII