Ein Stuhl (N.98)
Ein Gedicht von
Jacob Seywald
Hölzern steht er still und schweigt.
Aus Holz geschaffen,
kann man ihn umgreifen und umfassen.
So simpel, so leicht, ein Stuhl reicht.
Was brauch man mehr,
als eine Möglichkeit zum Sitzen,
wenn man gerädert von woandersher kommt?
Ich setze mich und ruhe prompt.
Vier starre Beine, bieten einen starken Halt,
denn zwei andre weiche Beine, werden manchmal einfach alt.
Vier stabile Säulen, die sich jeder Schwäche sträuben,
holen mich von meinem Versen,
wenn sie mir wieder zu sehr schmerzen.
Jeder sollte dankbar sein,
für jeden noch so kurzen Moment,
in dem die Stille vor allem herrschen darf.
Ein Stuhl sollte genutzt werden,
nach allerlei Bedarf.
Jacob Seywald XIII